Das alte Problem. – Über kein anderes Thema wird in Piperkreisen so viel diskutiert.
Über kein anderes Thema sind so viele irrige Meinungen, Halbwahrheiten und „Märchen“ im Umlauf.
Ich möchte in loser Folge ein paar Tipps geben, wie Sie lernen können, mit Reeds besser umzugehen. Damit können nicht alle Probleme mit Reeds ausgeräumt werden, aber vielleicht werden Sie in Zukunft etwas leichter leben und können Ihre Aufmerksamkeit darauf richten, was eigentlich Ihr Ziel ist : Bagpipes zu SPIELEN . Das basteln können Sie dann anderen überlassen.
Fangen wir also an mit Pipe Chanter Reeds !
Sie müssen sich irgendwann entscheiden, ob Sie die Reeds nass oder trocken spielen wollen. Beide Möglichkeiten sind gegeben, beide sind korrekt und richtig, haben aber unterschiedliche Konsequenzen, die Sie beachten sollten! Es ist nicht möglich, ein und das selbe Reed mal nass und mal trocken zu spielen.
„Trockene“ Reeds
Bei vielen deutschen Pipern herrscht die Meinung vor, dass Pipe Chanter Reeds unter keinen Umständen nass werden dürften. Nasse Reeds hätten einen schlechten Klang, würden schimmeln und seien nicht lange haltbar. Das sind die gängigen Vorurteile, die in einem gewissen Rahmen tatsächlich zutreffen.
Da mit der Blasluft jede Menge Feuchtigkeit in den Bag und an die Reeds geblasen wird, müssen die Anhänger der „Trockene-Reeds-Fraktion“ alle Anstrengungen unternehmen, unter beträchtlichem technischem und finanziellem Aufwand, um die Reeds beim Spielen möglichst trocken zu halten. So werden komplizierte und teilweise sehr teure Auffangbehälter im Bag installiert, die Trockenmittel (Katzenstreu) oder Schwämme enthalten können, um die Atemfeuchtigkeit zu binden. Die verwendeten Trockenmittel geben leider einen feinen Staub ab, der sich auf den Zungen der Drone Reeds niederschlägt und den Ton verändert, bzw. die Reeds zum Stoppen bringt. Als Gegenmittel werden Filter in die Dronestocks eingebaut, die den Staub abfangen sollen.
Damit man die Trockenmittel wechseln kann, werden ein Reissverschluss im Bag oder Klemmschienen eingebaut, die aber auch notwendig sind, um nach dem Spielen den Kunststoff-Bag austrocknen zu können, denn die folienbeschichteten Bags trocknen von alleine nicht aus. Ein Reissverschluss im Bag ist aber ungefähr so sinnvoll wie ein Furunkel am A… Man lebt besser und leichter ohne ihn.
Trotz allem Aufwand bleiben die Reeds bei längerem Spielen nicht ganz trocken – einen Umzug von einer Stunde Dauer, vor allem bei kühlem Wetter, stehen sie nicht durch.
Trockene Reeds haben wirklich Vorteile : Man kann ganz leichte Reeds nehmen und erhält trotzdem einen klaren, sauberen Klang, auch in den tiefen Tönen. Und die Reeds spielen sofort in gewünschter Weise und müssen nicht erst nassgespielt werden.
Die Nachteile sind ebenso klar: wenn sie mal feucht werden, wird der Ton matschig, deutlich leiser und rutscht „nach unten“, der Chanter verstimmt sich. Und man hat die Umstände und die Kosten der Trocknungssysteme. Und muss nach dem Spielen die Reeds aus dem Bag nehmen und so verstauen, dass sie trocknen können, aber nicht ausdörren.
Das nächste Mal geht es weiter mit „Nasse Reeds“.
Sehr gute Idee der Blog!! Freu mich schon auf die nassen reeds.
Die „nassen“ Reeds sind in Arbeit.
Sie werden demnächst veröffentlicht.
Gruss!
reinhold
So, nun nochmal…
find diesen Blog immer noch super – werd mir dann auch mal ne Frage überlegen und diese dann hier einstellen. Viele Grüße